Unser Ortsbürgermeister zu den Wünschen und Plänen für 2025

Christoph Haferland in der HAZ

Quelle: HAZ, 17.01.2025, Von Mellanie Caglar

Ruthe.Was wünschen sich die Ortsbürgermeisterinnen und -bürgermeister aus den Sarstedter Ortsteilen für das Jahr 2025? Die HAZ hat nachgefragt – heute antwortet Christoph Haferland aus Ruthe: Ganz oben auf seiner Wunschliste steht der Hochwasserschutz. Ruthe ist vor allem deshalb ein besonders hochwassergefährdetes Gebiet, weil Leine und Innerste hier zusammenfließen. In den Jahren 2007, 2013 und 2017 kam es zu verheerenden Überschwemmungen – und 2023 war der Ort wegen des Weihnachts-Hochwassers fast von der Außenwelt abgeschnitten.

„In Sachen Hochwasserschutz hat sich leider bislang nichts getan“, bedauert der Ortsbürgermeister. „In der Zeitung lese ich, Ruthe habe bei den Entscheidungsbehörden oberste Priorität – in anderen Orten im Landkreis passiert was, in Ruthe aber nicht.“ Damit das 320-Seelen-Dorf nicht vergessen wird, hat Haferland direkt mit Landrat Bernd Lynack Kontakt aufgenommen. „Die Situation ist unglücklich. Die Hochwasserproblematik beschäftigt die Ruther sehr“, betont der Vertreter der Wählergemeinschaft Wir in Ruthe (kurz WiR) und spricht den spürbaren Klimawandel an. „Jedes Jahr wird wärmer. Und Niederschlag kommt entweder gar nicht oder geballt auf einmal und in Massen. Entweder ist es viel zu trocken oder viel zu nass.“

Während der Hochwasserschutz ganz oben auf der Wunschliste von Haferland steht, rangiert auf Platz zwei ein Baugebiet. Seine Hoffnung ist, dass wenn die Leibniz-Universität Hannover auf einem 40 Hektar großen Areal ihre Pläne für eine Photovoltaik-Forschungsanlage umsetzt, dabei – wie von den Planern versprochen – für Ruthe Bauland „herausspringt“. „Das ist die einzige Chance, dass Ruthe wächst.“ Denn aufgrund des Verlaufs von Leine und Innerste sowie der Überschwemmungsgebiete seien die Möglichkeiten zu bauen arg begrenzt.

Ein Baugebiet und der daraus resultierende Zuzug von Neubürger würden laut Haferland das Dorfleben bereichern und die Vereine stärken – Voraussetzung dafür sei jedoch privates Engagement. Der Kommunalpolitiker möchte nicht, dass sich Ruthe zu einer „Schlafburg“ entwickelt, vielmehr sollte es ein lebendiges Dorfleben, ein Miteinander geben. Die Ruther sollten sich aktiv am Dorfleben beteiligen; er wünscht sich Veranstaltung in jeglicher Form. „Damit kann ein Dorf punkten.“

Der kleine Sarstedter Ortsteil soll aber nicht nur lebendig und lebenswert sein, sondern auch sicherer was den Verkehr betrifft. Der Ortsbürgermeister würde eine Reduzierung der Geschwindigkeit an manchen Stellen begrüßen. Im Bereich der Kirche, Feuerwehr und des Spielplatzes sowie am Hopfenberg trete so mancher Autofahrer aufs Gas.

Kritisch merkt Haferland zudem an, dass Entscheidungen von Genehmigungsbehörden „nicht immer leicht zu durchschauen“ seien und Abstimmungen miteinander verbessert werden könnten. Im Dezember mussten sich Autofahrer wegen der sehr kurzfristigen angekündigten Sperrung der Leinebrücke in Ruthe auf kilometerlange Umwege einstellen.

Der Kommunalpolitiker hegt noch einen Wunsch, der nicht nur die Ruther und Einwohner der Stadt Sarstedt oder des Landkreises Hildesheim betrifft: Frieden auf dieser Welt. Kriege, Blutvergießen und deren Auswirkungen – „das braucht kein Mensch“.